Heute vor 188 Jahren

MKFM[1]

Heute vor 188 Jahren am 6. Juli

Porträt Maximilian von Mexiko

Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich

Liebe Kameradinnen und Kameraden

Heute wollen wir erneut an Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich denken.

Erzherzog Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich wurde am 6. Juli 1832 in Schloss Schönbrunn, damals bei Wien, heute 13. Bezirk, als zweitältester Sohn von Erzherzog Franz Karl, einem Sohn von Kaiser Franz I., und Prinzessin Sophie von Bayern geboren und war damit ein Bruder des Kaiser Franz-Joseph von Österreich aus dem Hause Habsburg-Lothringen.

Maximilian war vor allem an der Seefahrt interessiert und unternahm viele Fernreisen (etwa nach Brasilien). Im Jahr 1854 wurde er mit nur 22 Jahren – als jüngerer Bruder des Kaisers und somit Mitglied des Herrscherhauses – zum Kommandanten der k.k. Kriegsmarine (1854–1861) ernannt, und reorganisierte diese in den folgenden Jahren.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass unsere Marinekameradschaft seinen Namen trägt.

Traurige Berühmtheit erlangte er allerdings als Kaiser von Mexiko. Aufgrund von innenpolitischen Unruhen gestürzt, wurde er von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und nach einer Bestätigung des Todesurteils durch den wieder an die Macht gelangten Präsidenten Juárez am 19. Juni 1867 standrechtlich bei Tres Campanas, Querétaro, erschossen.

Erzherzog Ferdinand Maximilian war aber auch der Namensgeber einer Panzerfregatte der K.K. Kriegsmarine.

Zu diesem Schiff ein paar Details:

Historische Bedeutung erlangte die Ferdinand Max als Flaggschiff Konteradmiral Tegetthoffs in der Seeschlacht von Lissa im Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg bzw. Österreichisch-Preußischen Krieg 1866. Die Bezeichnung „Panzerfregatte“ mag darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein Holzschiff mit Panzerplatten handelte.

Obwohl das Schiff auf den offiziellen Namen „Erzherzog Ferdinand Max“ getauft wurde, trug es an der Bordwand lediglich den Namen „Ferdinand Max“.

Panzerfregatte EH Max

Sie hatte ein Gewicht von 5140 Tonnen, erreichte dank ihrer 3500 PS eine maximale Geschwindigkeit von 12,0 Knoten und war für eine Besatzung von 489 Mann ausgelegt. Zum Zeitpunkt der Seeschlacht von Lissa war sie mit 18 glatten 48-Pfünder Kanonen bestückt. Die Panzerung betrug – soweit fertiggestellt – 12,8 cm auf 66 cm Holzrücklage. Der Fertigbau erfolgte erst 1867.

1868 wurde die Erzherzog Ferdinand Max als Flaggschiff der K.u.K Eskadre benannt. 1870 begleitete sie Kaiser Franz Joseph zur Eröffnung des Sueskanals. Die Erzherzog Ferdinand Max blieb als Zeichen des Sieges länger im Dienst, als dies für ein Holzschiff jener Zeit üblich war. 1870 wurde sie überholt und neu ausgestattet, und nach weiteren Modernisierungen nahm sie 1884 an einem Flottenmanöver vor Pola vor den Augen Kaiser Franz Josephs teil. Später wurde das Schiff in die zweite Reserve versetzt und 1885 außer Dienst gestellt. 1889 war es Beischiff des Artillerieschulschiffs Novara. Erst 1916 wurde die Erzherzog Ferdinand Max während des 1. Weltkrieges abgewrackt.

VIRIBUS UNITIS

Prof.Dr. Lothar Gellet
Generalbevollmächtigter

Wien, am 6. Juli 2020