Investiturzeremonien

 

Investiturzeremonie 620

PROLOG:

Es erscheint uns wichtig und ausdrücklich erwähnenswert, dass es sich bei der Aufnahmezeremonie für die CSLI Ehrenritterschaft um eine Fortführung der Tradition des Ritterschlages handelt. Die „Einstellung“ die HINTER diesem Ritterschlag steht ist WICHTIGER als die Zeremonie selbst. Sie erhebt daher weder Anspruch auf Authentizität noch sollen ähnliche Zeremonien von anderen Vereinigungen und Organisationen „kopiert“ werden. Ähnlichkeiten wird es immer geben, das liegt schon in der Natur der Sache, aber gewisse unterschiedliche Merkmale unseres Verständnisses für solche Zeremonien gibt es sicher.

Wir finden es zum Beispiel nicht richtig, dass die Kandidaten sich vor „Großmeistern“ und ähnlichen „Würdenträgern“ niederknien, wenn diese nicht dem Klerus einer Glaubensgemeinschaft angehören. Man kniet (unserer Meinung nach) nur vor Gott, oder den Würdenträgern der Kirche und NICHT vor einem Menschen (wie Du und ich)!

Aus dieser Auffassung heraus, resultiert sich auch der folgende Ablauf einer Investitur der CSLI Ehrenritterschaft. Diese Aufnahmezeremonie soll schlicht und kurz sein, aber der Würde dieser Auszeichnung entsprechen und vor allen die persönliche Sphäre des zukünftigen CSLI Ehrenritters weder in religiöser noch in persönlicher Weise verletzten oder beeinträchtigen.

 

ZEREMONIE (Ablauf):

Die anwesenden Großkreuzritter, Großkommandeure, Kommandeure und Ehrenritter bilden einen Halbkreis. In der Mitte steht der Schwertträger, rechts von ihm der Großmeister und links von ihm Vizegroßmeister oder das höchstrangige, rangälteste Mitglied der Ehrenritterschaft. Rechts neben dem Großmeister steht der Fähnrich mit der Standarte der CSLI Ehrenritterschaft.

ER-Standarte

Standarte der CSLI Ehrenritterschaft

Standarte der CSLI Ehrenritterschaft

Der Großmeister eröffnet die Investiturzeremonie:

Im Namen der LAZARUS UNION und seiner Ehrenritterschaft begrüße ich alle Anwesenden sehr herzlich zu der nun folgenden Investitur unserer Ehrenritterschaft an diesem Tag. Alle Kandidaten die heute Würden und Rang erhalten, wurden nach eingehender Prüfung vom Kapitel der CSLI Ehrenritterschaft in geheimer Abstimmung, einstimmig für würdig befunden, mit dieser Investiturzeremonie auch öffentlich geehrt zu werden.“

Der Kandidat wird aufgerufen und tritt, nach der Nennung seines Namens, vor den Halbkreis. Er bleibt während der GESAMTEN Zeremonie stehen.

„Lieber ……. (es wird der Vornahme benutzt!), Du bist vom Kapitel der CSLI Ehrenritterschaft EINSTIMMIG und in GEHEIMER Abstimmung für würdig befunden worden, unserer Gemeinschaft als ………. (hier wir der Rang und die Position genannt, in welcher der Kandidat aufgenommen bzw. befördert wird) anzugehören. Trete vor!“

Der Großmeister stellt an den Kandidaten die Frage, ob er der Gemeinschaft der CSLI Ehrenritter angehören möchte, mit folgenden Worten:

„Ich frage Dich daher vor der versammelten Gemeinde: Möchtest Du aus freiem Willen als …….. (hier wir der Rang und die Position genannt, in welcher der Kandidat aufgenommen bzw. befördert wird) unserer Gemeinschaft angehören und unser Leitbild anerkennen?

Der Kandidat antwortet:

Ich will es von ganzem Herzen!“

Der Großmeister fragt den Kandidaten:

„Bist Du Dir bewusst, was es bedeutet, ein Mitglied dieser Gemeinschaft zu sein?“

Der Kandidat antwortet:

“Ja, das bin ich!“

Der Großmeister sagt darauf:

„So sei in unserer Ehrenritterschaft aus ganzem Herzen willkommen und empfange die Insignien Deiner neuen Würde: Das Schwert, den Mantel und die Insignie(n) der Ehrenritterschaft der LAZARUS UNION.”

Während der Großmeister spricht, übergibt der Schwertträger das Schwert an den Großmeister, welcher es dem Kandidaten überreicht. Gleichzeitig  wird dem Kandidaten der Mantel umgelegt. Der Großmeister übergibt danach die Insignie(n) an den Kandidaten mit den Worten:

„Empfange nunmehr die äußeren Zeichen Deiner neuen Würde. Mögen Dich diese Zeichen immer an die acht Tugenden eines Ritters erinnern und möge Dir die Kraft gegeben werden, danach zu handeln.“

Danach nimmt der Großmeister wieder das Schwert und führt mit folgenden Worten den (symbolischen) Ritterschlag durch, indem er zuerst die rechte, dann die linke Schulter und zum Abschluss den Scheitel des Kandidaten berührt, während er folgende Worte spricht:

„Kraft des mir übertragenen Amtes bist Du mit diesem symbolischen Ritterschlag von diesem Augenblick an ein Mitglied unserer Ehrenritterschaft und ich heiße Dich hiermit in unserem Kreis brüderlich willkommen.“

Der Großmeister übergibt das Schwert wieder an den Schwertträger und gibt dem neuen Ehrenritter den dreifachen Bruderschaftskuss (rechts, links, rechts).

Sollte ein Geistlicher anwesend sein und der Kandidat wünscht es, so tritt er vor den Geistlichen, kniet nieder und erbittet den Segen Gottes mit folgenden Worten:

„Ich bitte Gott um seinen Segen, auf dass er mir die Kraft gibt, mich dieser hohen Ehre auch würdig zu erweisen.“

Nach dem Segen tritt der neue Ehrenritter, nachdem ihm auch noch die Urkunde überreicht wurde, in den Halbkreis der Ritter ein. (Diese Zeremonie erfolgt für jeden Kandidaten!) Sind alle Aufnahmen beendet, so spricht der Großmeister folgendes Gebet:

 

O Herr, mache uns zum Werkzeug Deines Friedens,
dass wir die Liebe üben, wo man sich hasst,
dass wir verzeihen, wo man sich beleidigt,
dass wir verbinden, da wo Streit ist,
dass wir die Wahrheit sagen, wo der Irrtum herrscht,
dass wir den Glauben bringen, wo der Zweifel drückt,
dass wir die Hoffnung wecken, wo Verzweiflung quält,
dass wir ein Licht anzünden, wo die Finsternis regiert,
dass wir Freude machen, wo Kummer wohnt.

Herr, lass Du uns trachten:
nicht, dass wir getröstet werden, sondern dass wir trösten;
nicht, dass wir verstanden werden, sondern dass wir verstehen;
nicht, dass wir geliebt werden, sondern dass wir lieben.

Denn wer da hingibt, der empfängt.
Wer sich selbst vergisst, der findet;
Wer verzeiht, dem wird verziehen:
Und wer stirbt, der erwacht zu ewigem Leben!

Amen !

 

Damit ist die Aufnahmezeremonie abgeschlossen. Wenn es möglich ist und wenn die Gelegenheit vorhanden ist, kann diese Aufnahmezeremonie auch noch mit Musikstücken umrahmt werden. (Wie z.B: CSLI Fanfare und CSLI Marsch etc.)

 

NACHWORT:

Es sei hier NOCHMALS festgehalten, dass die Ehrenritterschaft der LAZARUS UNION UNABHÄNGIG vom Kauf oder von der Bezahlung irgendwelcher Gebühren, Insignien oder Mantel etc. ist. Die Insignie(n) und der Mantel werden bei der Aufnahme nur symbolisch übergeben. Allerdings haben die Ehrenritter die Möglichkeit (und auch das Recht) diese Dinge zu erwerben und in ihr persönliches Eigentum zu übernehmen.

Knighthood of Honour Certificate

HGM Investitur Ritteranwärter-428

 

Aufnahme in die Ehrenritterschaft der Lazarus Union

Um der Toleranz gegenüber ALLEN Religionsgemeinschaften Rechnung zu tragen wird ab sofort (Februar 2013) KEINE Religionsgemeinschaft dadurch „bevorzugt“, als dass in deren liturgischen Zeremonien unsere Investitur „eingebettet“ ist, bzw. von deren Vertretern geleitet wird.

Vertreter von Religionsgemeinschaften sind aber natürlich auch in Zukunft geehrte, willkommene und respektierte Personen, haben aber innerhalb der Aufnahmezeremonie keine wesentliche Bedeutung und nehmen daher nur als besondere Ehrengäste der Lazarus Union an einer „Großen Investitur“ teil.

In jedem Fall ist sicher zu stellen, dass der für eine solche Aufnahme gewählte Raum der Bedeutung und der Würde dieser Aufnahme gerecht wird. Gotteshäuser von Religionsgemeinschaften genießen dabei den absoluten Vorzug. Es können aber auch andere würdige Orte für Investituren gewählt werden. Wie zum Beispiel Museen, Burgen, Schlösser, Konzertsäle, Kongressräume etc.

Eine “Aufnahme in die Ehrenritterschaft der Lazarus Union” besteht aus folgenden Hauptteilen und dauert zwischen 70 und 90 Minuten (je nach der Anzahl der Personen die aufgenommen, befördert oder ausgezeichnet werden) und wird in einer eigenen „Aufnahmeordnung“ festgehalten. Der Großmarschall sorgt für die ordnungsgemäße Durchführung und trägt vor dem Kapitel die Verantwortung dafür.

  1. Platzkonzert des Musik Korps der Lazarus Union
  2. Prozession und feierlicher Einzug
  3. Übergabe der Banner
  4. Erneuerung des Offiziersversprechen
  5. Feierliche Aufnahme der Ehrenritter
  6. Beförderungen und Rangerhöhungen
  7. Auszeichnungen
  8. Toten-Gedenken
  9. Feierlicher Auszug

Alleine die Komplexität und die Dauer dieser Zeremonie macht eine (zusätzliche) Erweiterung mit anderen Elementen zu einer eventuellen „Zumutung“ für alle Anwesenden, weshalb auch aus diesem Grund auf die Einbindung von speziellen Riten von Glaubensgemeinschaften bewusst verzichtet wird.

Die Ehrenritterschaft der Lazarus Union ist von ihrer Natur her KEIN „Ritterorden“, egal wie auch immer dieser Begriff interpretiert wird und die Lazarus Union will auch weder einen geistlichen noch eine weltlichen „Ritterorden“, so es diese überhaupt noch rechtens gibt, imitieren noch kopieren!

Das hat die Lazarus Union aufgrund Ihrer Größe und Bedeutung weder notwendig noch wird es von der Lazarus Union für angebracht gehalten. Es soll durch diese feierliche Aufnahme lediglich sichergestellt werden, dass die „Ritterlichen Tugenden“ auch in unserer heutigen Zeit nicht in Vergessenheit geraten, denn diese „Ritterlichen Tugenden“ und “moderne Ritter” sind heute notwendiger den je!

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Der Begriff „Investitur“ heute (wikipedia)

  • Das Wort “Investitur” erscheint im gesamten Kodex des kanonischen Rechts nicht ein einziges Mal, ist also im katholischen Rahmen nicht gebräuchlich. Eine wichtige Ausnahme stellen jedoch die sowohl kirchlichen als auch weltlichen Ritterorden dar, bei denen die Aufnahme neuer Ordensritter in Form einer Investitur stattfindet.
  • In der evangelischen Kirche existiert die Investitur in der Form, dass ein/e Pfarrer/in nach der Ordination durch die Gemeinde anerkannt wird. Dies geschieht in einem Investiturgottesdienst und ist oft mit der Übergabe von Symbolen verbunden.
  • Im weltlichen Bereich wird v.a. die Einweisung eines Rektors in sein Amt an einer Universität als Investitur bezeichnet. Dies geschieht in feierlichem Rahmen und für gewöhnlich in Präsenz ministerialer Repräsentanten.
  • Das Wort Investitur wird von verschiedenen Organisationen und “ritterlichen Gemeinschaften” auch anstelle des Begriffes Aufnahmezeremonie verwendet.
  • Im deutschen Grundgesetz ist die Mitwirkung an der eigentlichen Wahl, wie es im Mittelalter vorkam, explizit verboten (Art. 140 GG, WV 137,3).
  • Im säkularen englischen Sprachgebrauch wird “investiture” häufig für die Einsetzung amerikanischer Richter in den Supreme Court of the United States gebraucht.