Demonstration für die Militärmusik

Ein Bericht von „Spectator“

Die LAZARUS UNION ist mit der Gardemusik des Österreichischen Bundesheeres mit einem Freundschaftsvertrag verbunden und ist der gesamten österreichischen Militärmusik, als einmaliges österreichisches Kulturgut, patriotisch verpflichtet. Mit einem Konzert vor dem Kanzleramt und dem Parlament protestierten fast 1000 Musiker (auch Musiker des Musikkorps der LAZARUS UNION) gegen die Einsparungen und eine Delegation der LAZARUS UNION war mit dabei. Im Parlament wurde eine Petition mit mehr als 45.000 Unterschriften abgegeben.

Der eine oder andere Tourist mag das, was sich am 19.Mai 2015 im wahrsten Sinn des Wortes auf dem Ballhausplatz zwischen Kanzleramt und Hofburg abgespielt hat gewundert haben, denn 1000 Musikanten, bunt gewürfelt auf einem Platz und gemeinsam spielend sieht man nicht alle Tage.

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Den nachfragenden staunenden Touristen wurde erklärt, dass es sich um ein Solidaritätskonzert für die Militärmusik, eine akustische Demo gegen die Sparpläne eines Ministers handelt, in denen nur noch ein großes Ensemble der Militärmusik, nämlich die Musik der Garde in Wien, vorgesehen ist. Die Heeresmusikkapellen in den acht anderen Bundesländerländern werden von jeweils 47 auf 20 Musiker verkleinert,. Damit können aber verschieden Stücke gar nicht mehr gespielt werden. Das wäre in etwas so sinnvoll ( laut Peter Höckner, Präsident des niederösterreichischen Blasmusikverbands), als würde der Minister (er ist auch Sportminister) anordnen, dass die Fußballnationalmannschaft ab sofort nur noch mit sieben Spielern aufzulaufen habe um Geld zu sparen!

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Mit dem „Sparargument“ könnte man auch die Wiener Philharmoniker und die Wiener Symphoniker (und andere Spitzenorchester, die als Kulturträger auch (gut investiertes) Geld kosten) auf jeweils die Hälfte reduzieren und vorschlagen, dass sie sich bei bestimmten Konzerten und Aufführungen von dem jeweils anderen Orchester die benötigten Musiker „ausleihen“. Dass das Schwachsinn wäre, muss wohl nicht eigens erwähnt werden.

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Beim zweiten Solidaritätskonzert vor dem Parlament wurde dem 2.Präsidenten des österreichischen Nationalrates die oben erwähnte Petition mit den über 45.000 Unterschriften als „Bürgerpetition“ übergeben und eine Behandlung im Nationalrat wurde von diesem unter großem Applaus zugesagt. Mit über 150.000 aktiven Blasmusikern und ihrem Anhang in Österreich, stellt diese Gruppe auch bei zukünftigen Wahlen eine Bevölkerungsgruppe dar, die auch von der Politik nicht ignoriert werden sollte.

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Mit dem Traditionsmarsch „O du mein Österreich“ endete diese niveauvolle, ruhige und beeindruckende Demonstration vor dem österreichischen Parlament. Wir hoffen sehr, dass die Vernunft siegt und dass hier ein Kompromiss gefunden werden kann, bevor es zu spät ist und die Strukturen der österreichischen Militärmusik endgültig zerschlagen sind.

„Spectator“

Sympathiekonzert für die Militärmusiken am Ballhausplatz und vor dem Parlament
GenLt-Christoph-Ptak7 Ein Bericht von Christoph Ptak

Mehr als 800 Musiker aus ganz Österreich haben sich am 19. Mai 2015 in Wien zu einem Sympathiekonzert zusammen gefunden um gegen die geplante Reduzierung der Militärmusiken in den Bundesländern von derzeit 47 Musikern auf 20 Musiker zu demonstrieren. Die Teilnehmer an dieser Veranstaltung samt dazugehörigen Fangruppen haben sich dazu nicht nur Urlaub genommen sondern sind auch auf eigene Kosten angereist.

Nach einer kurzen Verständigungsprobe begann präzis um 11 Uhr mit dem 47er Regimentsmarsch von J.F. Wagner die Kundgebung. In den Ansprachen, gesprochen haben unter anderen auch Bundesminister Andrä Rupprechter, Volksanwalt Fichtenbauer und die Vertreter des Österreichischen Blasmusikverbandes und des Vereins der Militärmusikfreunde, wurde einhellig festgehalten, dass die Militärmusik in Österreich ein Kulturgut ersten Ranges darstellt und wesentlich zur Pflege des Brauchtums beiträgt.

Stellen doch die Musiker, die freiwillig einen verlängerten Präsenzdienst leisten, dann später in ihren heimatlichen Blasmusiken und örtlichen Musikschulen als Lehrer, Stabführer und Kapellmeister ihre bei den Militärmusiken erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse zur Verfügung und garantieren dadurch den hohen Standard, auf dem sich das österreichische Blasmusikwesen befindet. Die Bundesregierung und besonders BM Klug wurden eindringlich ersucht die geplante Kürzung nochmals zu überdenken.

Zwischen den Reden wurden der Reihe nach

Schneidig vor von J.Fucik

Deutschmeister-Regimentsmarsch von W.A.Jurek

Schönfeld-Marsch von C.M.Ziehrer

Mir san die Kaiserjager von Mühlberger und

O, du mein Österreich von Ferdinand Preis (nach einem Lied von Franz von Suppé)

brillant dargeboten, was auch von den zahlreichen Zuschauern und Zuhörern mit entsprechendem Applaus honoriert wurde.

Nach einer Pause im Volksgarten marschierte dann das gesamte Orchester den kurzen Weg hinüber zum Parlament um dort ebenfalls das Konzertprogramm darzubieten. In ähnlichen Reden, diesmal hat sich auch der Präsident zum NR, Kopf dafür ausgesprochen, er werde sich dafür einsetzen, dass im direkten Gespräch zwischen Befürwortern der Beibehaltung und denjenigen, die aufgrund der generellen Einsparungsmaßnahmen im Bundesheer für die Reduzierung der Mannstärken sind, eine für beide Seiten tragbare Lösung gefunden werden kann.

Die 46.161 Unterschriften für den Beibehalt aller Militärmusiken in den Bundesländern mit entsprechender Stärke wurden Präsident Kopf überreicht.

Seitens des Musikkorps der Lazarus Union waren dabei als Zuhörer Obmann Wolfgang Steinhardt, Schriftführer Christoph Ptak und Marketenderin Edith Lentner. Mitgeblasen haben Kapellmeister Fritz Lentner (Tenorhorn), Stöckl (Flügelhorn) und Christian Appinger (Tuba).

Christoph Ptak

Hier weitere Bildimpressionen:

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