Flugtag 2013 – Bericht

A report by Erich Kadlec
Translated by DI Herbert Paulis

Zum siebenten Mal lud die LAZARUS UNION CSLI, zu einem Flugtag für Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf dem Flugplatz von Stockerau ein.

Am Samstag dem 7. September war es dann soweit, ein sehr gut organisierter Flugtag fand bei bestem Wetter statt.

Rund 250 Teilnehmer, vom Kind bis zum Senior, darunter viele (langjährige) Gäste der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehbehinderten Österreichs, der Obdachlosenschlafstelle „Vinzi Rast“, von Special Homes Stockerau, der Odilien Wohngemeinschaft, sowie vieler anderer Organisationen und natürlich auch individuelle Gäste, ließen sich dieses Erlebnis nicht entgehen. Sie durften mit Hubschraubern und Flächenflugzeugen fliegen und an unserem Rahmenprogramm teilnehmen. Vielen Gästen war die Vorfreude über bevorstehenden Flug anzumerken. Betreut wurden sie von weit über hundert freiwilligen Mitarbeitern.

Für mich beginnt der Tag um 0530 Uhr, da läutet der Wecker. Nach mehreren Anläufen klappt das Aufstehen – es ist noch finster. Am liebsten verkrieche ich mich wieder in mein Bett.

Ich freue mich, dass ich dreißig Minuten vor der Zeit unseren vereinbarten Treffpunkt erreiche – ein Jahrhundertereignis. Nur, unser „Hoffotograph“ Hannes Hochmuth ist schon vor mir da!

Gemeinsam fahren wir im Auto des Präsidenten nach Stockerau. Hier ist seine erste „Amtshandlung“ die Meldung der Veranstaltung bei der Polizei.

Auf dem Flugfeld sind schon zahlreiche Helfer eingetroffen. Nach der Standeskontrolle beginnt der Aufbau. Es kann an Vorarbeiten vom Vortag angeknüpft werden, Eisschränke und Tische wurden schon von einem kleinen Team in den Hangar gebracht.

Aufgabe ist es: 1.Flieger raus, 2. Hangar säubern, 3. Bänke aufstellen, 4. Absperrungen. Die Arbeiten gehen zügig und klaglos voran, sodass sich unser Präsident schon um 0945 Uhr in der Flugzeugkantine einen heißen Kakao (sein Lieblingsgetränk) gönnen kann.

Mich berühren diese Aktivitäten wenig, denn meine Aufgabe ist es den Informationsstand aufzubauen. Diese Aufgabe soll bis ca. 0900 Uhr erledigt sein – um diese Zeit trudeln schon die ersten Gäste ein. Der Informationsstand ist die erste Anlaufstelle für unsere Gäste. Hier bekommen sie ihre Bordkarte, sowie Bons für Essen und Getränke. Informiert werden sie über den zu unterzeichnenden Beförderungsvertrag und bekommen alle nötigen Informationen.
Zu Beginn herrscht immer Hektik, auch dadurch verursacht, dass unser Informationsschalter heuer personell unterbesetzt war. Zahlreiche Flüge sind als „stand by“ zu vergeben, bzw. werden umgebucht Listen sind zu führen. Fragen sind zu beantworten. Sehr begehrt sind Hubschrauberflüge: Wiederholt kommt die Frage „Gibt es noch einen Hubschrauberflug?“

Die wohl größte Herausforderung war diesmal die Erfüllung eines Herzenswunsches eines Rollstuhlfahrers. „Einmal einen Hubschrauberflug machen zu können!“ Nichts leichter als das für die LAZARUS UNION könnte man denken, wenn nicht das Gewicht wäre. Unser Gast hatte nämlich 190kg! Es war „etwas schwierig“ aber dennoch kein Problem für unsere bewährten Flughelfer. Der Flug wurde durchgeführt und die Freude auf dem Gesicht unseres Gastes war reichlicher Lohn.

Um 1000 Uhr Fluglärm, die erste Staffel startet. Die Flüge mit den Flugzeugen werden als „Formationsabfertigung“ durchgeführt. Das heißt alle Flugzeuge werden gemeinsam beladen und abgefertigt, starten gemeinsam und kommen auch gemeinsam zurück. Das trug sehr viel zur zügigen Passagierabfertigung bei.

Die Piloten der Hubschrauber gestalten eigene Flugstrecken, sei es zum Donaukraftwerk oder Richtung Göllersdorf oder eine andere Route.

Zur Verfügung standen uns heuer vier Flugzeuge ( eine PA-28 und 3 Cessna 172) vom FSV 2000 und zwei Flugzeuge von der Fliegergruppe Wien (Cesna 172). Zwei Hubschrauber kamen von ARIAL HELICOPTER (B206 und HU30).

Ebenfalls zur selben Zeit geht RADIO LAZARUS auf Sendung. Unser Kamerad und Protokolloffizier Obstlt Rudolf Murth betätigt sich als perfekter Moderater und Radiomacher. Hier gibt es ein buntes Musikprogramm – Hörerwünsche werden erfüllt. Interviews geben einen Einblick in unsere Tätigkeiten, es werden aber auch wichtige Informationen an unsere Gäste verlautbart.

1100 Uhr: Motorgeheule. Unsere Freunde vom Harleyclub, angeführt von unserem Kameraden Hans-Rudolf Gries, treffen ein. Ein eindruckvolles Bild. Wie immer werden die Motorräder mit Begeisterung bestaunt – ein Erinnerungsfoto will auch noch gemacht werden.

Zur selben Zeit ist auch der Beginn des Mittagsessen für unsere Gäste. Wie immer ist wiederum der FSV 2000 für die Menage verantwortlich. Gestartet wird auch das Rahmenprogramm, Oldtimerfahrten werden angeboten und auch sehr gerne angenommen, ebenfalls unsere Flugplatzführung.

Zu Gast war wieder die Feuerwehr Spillern mit ihrem Löschfahrzeug Mercedes 408 D, Baujahr 1968. Die Feuerwehr Langenlois stellte ihre Teleskopmastbühne TMB 32 zur Verfügung: MAN 1830, 350 PS, Bronto Skylift Baujahr 2010. Das ist ein Fahrzeug für Höhenrettung und Brandeinsatz, ausgestattet mit Wendestrahlrot, Notstromgenerator, Atemluftanschlüsse im Arbeitskorb. Korbtransport 5 Personen, bzw. 500 kg. Arbeitshöhe 32m. In dieser luftigen Höhe gab es natürlich einen schönen Überblick auf den Flugplatz und auf das aktuelle Geschehen.

Zu unserer Freude war auch wieder Herr Manfred Klahofer mit seinem Feuerwehrauto vertreten Ein AUSTRO FIAT AFNL; Aufbau Rosenbauer, Gasspritze, Hackenleiter, Baujahr 1927. Dieses Auto stand 50 Jahre auf einem Kinderspielplatz in Floridsdorf. Fünf Jahre dauerte die Restaurierung. In seiner Jugend betätigte sich Herr Klahofer als Zauberer, heute ist er stolzer Besitzer der größten Zauberkastensammlung der Welt.

Den Ford Mustang Coupé, Baujahr 1966 des Oldtimermuseums Koller chauffierte wieder unser Ehrenritter Bgm Ing. Peter Steinbach.

Präsiden Werner Gradisch vom Bugatticlub Austria überraschte mit seinem Bugatti T44, 1927. Motor 8Zyl/Reihe, Hubraum 69×100/2991ccm, 80 PS, Höchstgeschwindigkeit 140km/h. Karosserie Frugier. Das Fahrzeug ist insofern ein Unikat, da damals die Autos ohne Karosserie ausgeliefert wurden. Der Aufbau erfolgte dann individuell. Für mich ein beeindruckendes Fahrzeug.

Zu sehen waren auch „Die vier im Jeep“ mit einem „Willy’s Overland Jeep“ Baujahr 1943. Dieser Fahrzeugtyp war von August 1945 bis September 1946 das Standardfahrzeug der „International Patrol“ und bildet somit auch die Basis für die Aktivitäten des Vereins.

Von all den Aktivitäten des Flugtages bekomme ich eigentlich wenig mit, da ich mit meinem Informationsstand beim Eingang positioniert bin, somit weit entfernt vom Ort des eigentlichen Geschehens. Es bleibt kaum Zeit für kurze Erkundungsrunden.

Bei aller Hektik gibt es auch amüsante Erlebnisse: Gegen Ende des Flugbetriebes kommt ein Herr und fragt mich „Gibt´s noch Essenbons?“ Ich halte ihn für einen Fluggast: „Bist schon geflogen?“ Antwort: „Ja!“ ich fertige ihn ab: „Dann hast´eh einen Bon im Kuvert gehabt“. Er will mir noch etwas erklären – er hält mir einen Schlüssel hin, was ich nicht mehr zur Kenntnis nehme. Einige Minuten später kommt er mit einem Kameraden: unser vermeintlicher Fluggast war einer unserer Piloten.

Den Abschluss unseres Flugtages bildete wieder ein erfolgreiches Konzert im Flughangar mit der Big Band der LAZARUS UNION: Ein Tribut an Glenn Miller und seine Zeitgenossen. Geleitet wurde die Band von unserem Musikbeauftragen BrigGen CSLI Friedrich Lentner.

Nach der Pause gab es noch Gelegenheit einige Auszeichnungen zu vergeben. Unser Präsident überreichte an Obstlt Rudi Murth das Offiziers-Verdienstehrenzeichen, an Vzlt Werner Winkelhofer  das Ehrenzeichen des Präsidiums, an Ing. Peter Steinbach das Ritterkreuz des Verdienstehrenzeichens, an Monika und Hans-Rudolf Gries das Verdienstehrenzeichen und an Lukas Valenta das Einsatzzeichen der LAZARUS UNION.

Von Seiten des ÖKB (Österreichischer Kameradschaftsbund) wurden mit der ÖKB Bundesverdienstmedaille in unser Präsident und Flugtagorganisator Senator h.c. Wolfgang Steinhardt, Vzlt Manfred Winter und Vzlt Werner Winkelhofer ausgezeichnet. Die Auszeichnungen überreicht Hauptbezirksobmann Sascha Valenta.

Nach Beendigung der Veranstaltung wurde sofort mit den Aufräumarbeiten begonnen und der Flugplatz wieder für den normalen Betrieb hergerichtet. Obwohl nur mehr wenige Helfer zurückblieben wurden auch diese Arbeiten zügig erledigt.

Auch der 7. Flugtag ging, zu unserer Freude wieder vollkommen unfallfrei und ohne Zwischenfall zu Ende. Professionell war die Arbeit und das Zusammenspiel unserer freiwilligen Helfer. Ein herzliches Danke für das Engagement.

Ich hoffe es ist uns gelungen, unseren Gästen mit dieser Veranstaltung ein bisschen Freude zu bereiten.

Unterstützt wurden wir dabei von CSLI Air Wing, Flugsportverein Stockerau FSV 2000, Fliegergruppe Wien, Musikkorps der Lazarus Union, Marinekameradschaft Vizeadmiral Erzherzog Ferdinand Max, AERIAL Helicopter, Freiwillige Feuerwehr Spillern und Langenlois, Katastrophenhilfsdienst Wien, Feuerwehrjugend Wien, Oldtimermuseum Koller, „Die vier im Jeep“, Manfred Klaghofer, Bugatticlub Austria, Harley Davidson Club, NÖ Kameradschaftsbund Stadtverband Mödling und Perchtoldsdorf, Soldaten des Garderegimentes, Austria Humanitas Corps –AHC, Großpriorat Österreich des Lazarus Ordens, PR-Plus Werbeagentur und von vielen individuellen Helfern und Spendern (Ich hoffe es wurde niemand vergessen!)

Dank auch den Hauptsponsoren BAWAG-PSK, SCHELL AUSTRIA, ORF-NÖ, Konditorei BALZ und RED BULL.

Der Flugsportverein Stockerau FSV 2000 (Ehrenmitglied der LAZARUS UNION) stellte und wieder die gesamte Flugplatzinfrastruktur gratis zur Verfügung und sorgte auch für das Mittagessen und den Großteil der Flugzeuge.