Investitur der kanadischen Kommende des Ordens des Hl. Joachim (OSL) 2012, Toronto-Kanada (Reisebericht)

INVESTITUR DER KANADISCHEN KOMMENDE DES
ORDENS DES HEILIGEN JOACHIM (OSJ) 2012, Toronto-Kanada

Ein Reisebericht von Wolfgang Steinhardt, GCJ

Am 11.8.2012 fand die diesjährige Investitur des OSJ für Kanada in Toronto statt.  Da viele Mitglieder der Lazarus Union auch Mitglieder im OSJ sind, und ich selbst die Ehre habe, die Österreichisch-Deutsch Kommende OSJ „Leopold II.“ als Kommandeur führen zu dürfen, war es für mich selbstverständlich, der Einladung des Großmeisters S.E. Chev. Stephen Lautens  zu folgen und an dieser Investitur teilzunehmen.

In den vergangenen Jahren bin ich immer nur zu den Investituren selbst gekommen und konnte aus Zeitmangel nur wenig andere Aktivitäten setzen. Diesmal war es anders und ich nahm mir mehr Zeit um auch andere Dinge zu erleben.

8.8.2012

Der Großpräfekt der Ehrenritterschaft der Lazarus Union, S.E. Chev. Dr. David Douglas holte mich nach neun Stunden Flug von Wien nach Toronto vom Flughafen ab und kümmerte sich gemeinsam mit seiner Gattin während meines ganzen Aufenthaltes wirklich rührend um mich.

9.8.2012

An diesem Tage besuchte ich das berühmte, und wegen seiner ultimativen Hochschaubahnen auch berüchtigte „CANADA´S WONDERLAND“. Denn dort gibt es nicht nur ein oder zwei ultimative Bahnen, sondern gleich zwei Dutzend davon zur Auswahl. Eine Auswahl sondergleichen, die ich noch nirgends auf der Welt in dieser Dichte angetroffen habe.

Alles in Kanada ist aber auf Individualverkehr abgestimmt und die „Öffis“ sind für unsere Begriffe absolut „unterentwickelt“. Niemand konnte mit sagen, wie ich mit den „Öffis“ dorthin komme. Dennoch entschloss ich mich, den ca. fünfzig Kilometer nördlich von Toronto gelegenen Vergnügungspark mit „Öffis“ zu erreichen.

Eine FAST unlösbare Aufgabe.

Es kostete mich über zweieinhalb Stunden um mit der U-Bahn und danach mit einem öffentlichen Autobus zumindest in die Nähe des Parks zu gelangen. (Antwort des Busfahrers auf meine diesbezügliche Frage: „…I am not going there, but I can drop out you in VICINITY of the park…“). Dieses “vicinity” (Umgebung) bedeutete, dass ich die letzten zwei Kilometer im strömenden Regen (ich hatte nur einen sehr kleinen Regenschirm für „alle Fälle“ mitgenommen), inklusive einer „Highway Überquerung“ zurücklegen musste. Die Entfernungsdimensionen sind dort einfach gigantisch und für uns sehr schwer abzuschätzen. (Wer würde vom Stefanspatz bei strömenden Regen, zu Fuß, in den Prater gehen?)

Trotz aller Widrigkeiten habe ich es aber doch geschafft, zwar völlig durchnässt, den Park zu erreichen.

Aber die Mühen haben sich gelohnt. Es war ein ultimativer Besuch und die Hochschaubahnen waren wirklich vom Allerfeinsten. Über zwanzig Mal habe ich mich die Bahnen hinauf und hinuntergestürzt und da ich sowieso schon total durchnässt war, hat es mir auch nichts (mehr) ausgemacht, dass ich den Regenschirm auf den Hochbahnen (es regnete nach wie vor ununterbrochen) nicht benutzen konnte. Mit leichten Kopfschmerzen kam ich dann todmüde (Ich fuhr wieder mit den „Öffis“ nach Toronto zurück. Diesmal eine andere Stecke und ich brauchte dafür nur zwei Stunden) ins Hotel zurück.

10.8.2012

Der Vormittag war der Besichtigung des Finanzdistrikts von Toronto gewidmet. Dieser Stadtteil mit seinen unglaublichen unterirdischen Fußgängerzonen, die sich über Dutzende von ganzen Häuserblocks erstrecken und die bei einem Aufenthalt in Toronto unbedingt zu besuchen sind. Hier hat man das Gefühl, da man hier ohne weiteres geboren werden kann (Es gibt da wirklich auch eine Geburtsklinik), die Kindheit und Schulzeit verbringen, die Universität besuchen, einen Beruf ausüben, heiraten und eine Familie gründen und auch sterben kann, ohne wegen des Bestattungsinstitutes die Fußgängerzone verlassen zu müssen. Einen Friedhof habe ich allerdings nicht in der Fußgängerzone entdecken können. Es fehlt hier wirklich nichts, außer das Tageslicht und so war ich froh, wieder „auftauchen“ zu können.

Einen Tageshöhepunkt bildete die Einladung von David zum Mittagessen auf den 377m hohen CN Tower-Toronto. Das Restaurant dreht sich in einer Stunde um 360° und bietet einen faszinierenden Ausblick über ganz Toronto. An schönen Tagen kann man von hier aus sogar die Gischtwolken der ca. 120 Kilometer entfernten berühmten Niagara Wasserfälle sehen.

Den Abschluss des Tages bildete ein Empfang des OSJ im exklusiven „National Club Toronto“ auf Einladung des Großmeisters (Mitgliedsbeitrag 2.000.- Dollar pro Monat und pro Mitglied, wenn man überhaupt als Mitglied akzeptiert wird) und das anschließende gemeinsame Abendessen, welches erst knapp vor Mitternacht zu Ende ging.

11.8.2012

Tag der Investitur

An diesem Tag stand am Vormittag der gemeinsame Besuch des “Royal Ontario Museum“ (Ein moderner Zubau, welcher sich aber harmonisch in das alte Gebäude einfügt) mit Dr. Martin von Grossmann (Mitglied des Aufsichtsrates der Lazarus Union und Kommandant der OSJ Kommende der Vereinigten Staaten von Amerika) und seiner Gattin auf dem Programm.

Hier wurde eine sehr beeindruckende Ausstellung über Dinosaurier gezeigt und durch interaktive Attraktionen konnte man sich in dieses Zeitalter zurückversetzen lassen. Durch die Größe des Museums, hier könnte man Wochen verbringen, blieb leider nur Zeit die Geschichte Kanadas und seine ersten Bewohner in Augenschein zu nehmen, da die Vorbereitungen für die in der St.Thomas Kapelle stattfindende Investitur zu treffen waren.

 Um 15:30 begann die Investitur mit dem Einzug der Fahnen, Postulanten, Ritter, Kapitel sowie der Ehrengäste und des Großmeisters. Traditionsgemäß und dem Protokoll folgend, wurde die Kommende für den Zeitraum der Investitur vom Kommandeur der Kommende, S.E. Chev. Nugent Schneider dem Großmeister übergeben und seinem persönlichem  Kommando unterstellt. An dieser Stelle möchte ich beim Kommandanten der Kommende, seiner Gattin und seinem Team für die gelungene Investitur, dem schönen Rahmenprogramm und die große Gastfreundschaft herzlich bedanken und zur gelungenen Abwicklung und Organisation dieser Veranstaltung gratulieren.

Der anschließende Empfang im ehrwürdigen „Hart House“ der Universität von Toronto und das Galadinner im “Music Room”, wo auch Ehrungen und Auszeichnungen stattfanden, waren ein würdiges Ende dieser Investiturtage in Toronto. Es ist einfach schön, immer neue Freunde zu treffen und die alten Freundschaften zu erneuern und zu pflegen. Nicht zuletzt deshalb ist der Orden des Hl. Joachim auch ein Gruppenmitglied in der Lazarus Union und dessen Mitglieder automatisch auch Offiziere der Lazarus Union-CSLI. Der Großmeister des Ordens des Hl. Joachim bekleidet als Landeskommandant des CSLI für Kanada den Rang eines Generalmajors CSLI.

12.8.2012

Im Hause des Großmeisters fand auf dessen Einladung ein zwangloses Treffen statt, wo in Anwesenheit des Großpräfekten der Ehrenritterschaft der Lazarus Union für Kanada, S.E. Dr. David Douglas, u.a. auch die 260 Jahre Feier des Ordens (1755-2015) im Jahr 2015 besprochen wurde. Eventuell konnte dieses Ereignis sogar in Wien als Jahresgroßereignis des Ordens gefeiert werden. Gerade solche Treffen am Rande von Investituren sind besonders wichtig und ergiebig, können doch dort wichtige Angelegenheiten außerhalb des Protokolls angeschnitten und diskutiert werden.

13.8..2012

Leider war das Wetter in den vergangenen Tagen alles andere als schön, aber für den Besuch der Niagara Wasserfälle hatten wir den schönsten Tag gewählt. Mit dem Auto ging es von Toronto entlang des Ontariosees direkt nach Niagara. Natürlich dürfte die Fahrt mit der „Maid of the Mist“ nicht fehlen. Mit einem so kleinen Schiff direkt zu den Fällen zu fahren und in wenigen Metern Abstand, eingehüllt von tosendem Wasser und Gischtwolken und praktisch auf „Tuchfühlung“ zur herabstürzenden Wasserwand zu verharren, war schon ein einmaliges und ein fast überirdisches Erlebnis.

Nach dem Besuch der Fälle ging es noch zu einer Bandprobe mit der „Toronto Signals Band“ (auch genannt „Canada´s Marching Ambasserdors“), welche mich sehr herzlich aufgenommen hat und überlegt wurde, diese Band 2014 oder 2015 mit unserer Big Band der Lazarus Union zu besuchen um gemeinsam zu musizieren bzw. ein bis zwei gemeinsame Konzerte zu spielen. David spielt selbst als „Drummer“ in dieser Formation und wird die notwendigen Kontakte herstellen.

Ich bin sehr gespannt, was sich daraus wieder entwickeln wird und freue mich schon darauf!

Zeitungsmeldung vom 19.Aug.2012

14.8.2012

An diesem Tag ging es leider wieder zurück nach Österreich und der Besuch bei David in seinem privaten Kondominium im 15. Stock mit Blick auf Toronto zum „Abschiedsmittagessen“ war der offizielle Endpunkt und der Abschluss dieser schönen Reise.

Toronto ist eine Reise wert und jeder der nicht mit dabei war, hat wirklich etwas versäumt.

JUNXIT AMICUS AMOR

Wolfgang Steinhardt, GCJ