Fahnensegnung auf Teneriffa

Reisebericht

Unsere CSLI Gruppe Teneriffa MK-EFM (Marinekameradschaft Erzherzog Ferdinand Max) freute sich schon unbändig auf die Segnung ihrer neuen Standarte. Dazu hatte unser Unionskommandant Senator h.c. Wolfgang Steinhardt sein Kommen zugesagt und die gesamte Insel zeigte sich wettermäßig von der schönsten Seite. Die ganze Woche seines Aufenthalts gab es strahlend blauen Himmel, der tiefblaue Atlantik schmückte sich mit Schaumkrönchen und mildes Wetter um die 25 Grad machte der „Insel des ewigen Frühlings“ alle Ehre.

Der 3.718 m hohe Teide grüßte von allen Seiten seine Besucher und so warteten wir am Flughafen heiter gestimmt, als Wolfgang…. nicht ankam. Ein Anruf klärte das Ganze, sein Koffer mit all den Ehrenzeichen, war in Berlin hängen geblieben. Jeden Tag wurden wir mit Versprechungen hingehalten, erst am Samstag wurde das gute Stück ausgeliefert. Große Erleichterung machte sich nicht nur bei Wolfgang breit!

In der Zwischenzeit zeigte ich ihm einen kleinen Teil der Insel. Wir fuhren zum Humboldtblick am Rande des Orotavatals, einem natürlichen Amphitheater, an dessen Meeresstrand Puerto de la Cruz, das touristische Zentrum des Nordens der Insel zwischen Bananenplantagen ausgebreitet liegt. Alexander von Humboldt, der große Naturwissenschaftler, besuchte den Ort im Jahr 1799 und schwärmte in seinem Reisetagbuch von dem schönen Anblick des Tales. Anschließend bummelten wir durch Puerto mit seinen malerischen Gassen, seiner Meeresküste und dem Fischerhafen.

Das alte Zollhaus, die kühnen Basteien mit den wackeren Kanonen und die vielen Kirchen und Platzerln sind schon ein paar Fotos wert. Am Abend gab es ein feines Schweinsbraterl, das meine Gattin Anita zubereitet hatte und Wolfgang lernte meinen Adjutanten und Kommandanten der Standartengarde FregKpt. Ferdinand Graf und Gattin kennen.

Am nächsten Tag fuhren wir auf 2.200 m, um die Teidespitze und den alten Rest eines Riesenvulkans – die Cañadas – zu bewundern. Auch ganze Felder von glitzerndem Obsidian und seltsame Felsformationen machen einen Besuch dieses höchsten Berges Spaniens zu einem einmaligen Erlebnis. Das Wetter war so klar und wolkenlos, wie ich es bei meinen zahlreichen Besuchen auf diesem Koloss nur ganz wenige Male erlebt habe.

Samstag, 15.12. 2012

Eigentlich wollte ich Wolfgang das Militärmuseum in der Hauptstadt Santa Cruz zeigen. Besonders die vielen Schiffsmodelle der Schlacht vom 25. Juli 1797, bei der Nelsons Angriff auf Santa Cruz dargestellt wird und die Kanone „El Tigre“, die der Legende nach Nelsons rechten Arm weg geschossen hat, wird in diesem Museum besonders verehrt. Aber, das sonst so offene Museum zeigte sich sehr verschlossen und so kehrten wir in das alte Stadtzentrum zurück.

In unserer Kathedrale Nuestra Señora de Concepción aus dem 16. Jhdt. Liegt der Verteidiger der Stadt gegen Nelson, General Gutiérrez begraben, das spanische Eroberungskreuz der Insel aufbewahrt und die Statue des Hl. Jakobs, Santiago,des Mohrentöters gezeigt. Der 25. Juli ist sein Namenstag und da sind die Spanier unschlagbar. Auch die moderneren Bauten von Santa Cruz mit seinem wichtigen Hafen, sowie das neue Auditorium, sind recht attraktiv.

Endlich war Wolfgangs Koffer geliefert worden und nun ging es ans Sichten all der Ehrenzeichen, die einen Tag später verliehen werden sollten. Auch mein Nachbar Dipl. – Ing. Hartmut Rust, Kpt.z.See, Oberst der Dt. Luftwaffe i. R. und seine Gattin Dunka, Freg. Kpt. besuchten uns zur Anprobe der mitgebrachten Rangabzeichen.

Sonntag, 16.12.2012

Der Höhepunkt unserer CSLI Gruppe auf Teneriffa, die Segnung unserer neuen Standarte war angebrochen. Um 13 Uhr begannen die Feierlichkeiten vor der Ermita (Kapelle) von San Telmo. San Telmo ist der Schutzpatron der Seefahrer und Fischer in Spanien und so lag es nahe, gerade in dieser Kapelle die Segnung unserer neuen Standarte durchzuführen.

Eine kleines, schlichtes, aber altes Gotteshaus, das seit Jahrzehnten Sitz der deutschen katholischen Gemeinde auf der Insel ist. Unsere Musikkapelle, die Orodine Dixie intonierte den Einzugsmarsch und unsere kleine Prozession nahm die Plätze ein, die Garde nahm Aufstellung und der langjährige Seelsorger der deutschen Gemeinde, Diakon Wolfram Boltz, hieß uns herzlich willkommen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Nach einem kurzen Gottesdienst in deutscher Sprache, begann dann die Segnung und Nagelung der neuen Standarte. Unsere Fahnenpatin María Mercedes Àlvarez Vázques de Zerolo assistierte nach Kräften unserem Diakon. Wolfgang Steinhardt hielt eine kurze, eindrucksvolle Rede, in der er die historischen Wurzeln des CSLI und die heutigen Ziele der Lazarus Union eindrucksvoll darstellte.

Danach wurden die Ehrenzeichen an unsere verdienstvollen Mitglieder

Lt CSLI NC Bruno Fuentes, der guten Seele bei unseren Veranstaltungen,

Olt CSLI NC Georg König, Standartenträger,

Olt CSLI NC Peggy Weise, Signalhornistin,

FregKpt CSLI NC Ferdinand Graf, Kommandant der Standartengarde,

FregKpt CSLI NC Dunka Rustova,

und Kpt CSLI NC Obst a.D. Dipl.-Ing. Hartmut Rust,

sowie die Patin unserer Standarte, Frau Maria Mercedes Àlvarez Vázques de Zerolo überreicht.

Das Totengedenken begleitete unsere Musik mit dem spanischen „Ich hatte einen Kameraden“, „La muerte no es el finál“ – „Der Tod ist nicht das Ende“. Eine ebenso bewegende Melodie, die den Abschluss unserer kleinen Feier darstellte.

Die Prozession führte unsere Mitglieder entlang des Meeres, das an dem festlichen Tag besonders wild brandete, bis zur Punta del Viento, ein markanter Punkt in Puerto de la Cruz, wo zum Abschluss der Radetzkymarsch ertönte. Eine vielköpfige Menge hatte sich eingefunden, um dieses schöne Ereignis zu bewundern und zu beklatschen.

Auf der Terrasse des altehrwürdigen Hotels Marquesa, in dem schon Humboldt übernachtet hatte, beschlossen wir mit einem heiteren Mahl und einem Konzert unserer Musik diese wunderbare Feierstunde.

Montag, 17.12.2012

Meine Gattin Anita übernahm die Führung und gemeinsam besuchten sie unser Highlight, den Loro Parque. Es ist dies ein moderner Tierpark, der gerade jetzt sei 40-jähriges Bestehen feierte, mit vielen Shows und Darbietungen.

Die Orcas, die Delphine, die Seelöwen und die putzigen Papageien und auch so manche Fee erfreuten ihr Auge und es dauerte sieben Stunden, bis beide die wichtigsten Stationen in unserem schönen Loro Parque, der sich über einen ganzen Berg erstreckt, besucht hatten. Wie Wolfgang meinte: „…ein absolutes Muss, diese Attraktion zu besuchen, die sich ohne weiteres in die Spitzenreihe ähnlicher Parks auf der ganzen Welt einreihen kann…“.

Der Dienstag verlief ruhig in Puerto de la Cruz und in unserem Heim in El Sauzal, wobei Wolfgang auch unser kleines Marineheim, die Museumsbar auf dem höchsten Punkt unseres Grundstücks besuchte. Der Mittwoch war dem Abflug, diesmal pünktlich und ohne Aufregung, vom Südflughafen Reine Sophía, gewidmet.

Für mich, als Kommodere unserer Gruppe, war diese Woche ein Höhepunkt meines Lebens auf Teneriffa und ich danke von ganzem Herzen dem Unionskommandanten und allen unseren Mitgliedern für die aktive und hilfreiche Mitarbeit.

Prof.Hans König
Commodore CSLI Navy Corps
Kanarische Inseln