Behindertenflugtag 2016

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Plakat Flugtag 2016 NEU 200

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12. Flugtag der Lazarus Union
für behinderte Mitmenschen am
Flugplatz von Stockerau (LOAU)
27. August 2016

 

Ein Bericht von „Spectator“
Video von Oliver Gruber-Lavin
Bilder von Familie Matzka, Hans-Rudolf Gries und Oliver Gruber-Lavin

 

Am 27. August 2016 fand nunmehr zu 12. Mal ein Flugtag für behinderte Mitmenschen auf dem Flugplatz von Stockerau statt. Es war, das kann wirklich behauptet werden, eine ganz besonders gelungene Veranstaltung (noch dazu bei Traumwetter), die sowohl von unseren Gästen, wie auch von allen beteiligten Helfern und Mitwirkenden „… als der bis jetzt beste Flugtag …“ bezeichnet wurde. „Spectator“ ist den Gründen dafür nachgegangen.

Zunächst muss einmal festgestellt werden, dass die „Regulierungswut“ der EU auch bei solchen Veranstaltungen nicht Halt macht! Leider! Die Gesamtauflagen, die bei einer solchen Veranstaltung zu erfüllen gewesen wären, sind für eine EINZELORGANISATION nicht mehr möglich. Was tun?

Einfach die Kräfte „bündeln“ und mehrere Organisationen zusammenzuführen, wo jeder dann DAS beitragen kann, wofür er am besten geeignet ist.

Da ist einmal als wichtigster Partner und Ehrenmitglied der LAZARUS UNION der Flugsportverein Stockerau (FSV2000), der über die gesamte Infrastruktur eines notwendigen „Veranstaltungsgelände“ verfügt, zu nennen und der für diese Veranstaltung die gesamte Infrastruktur, Teile der Flugzeugflotte, Betriebsleitung, Getränke und Verpflegung KOSTENLOS zur Verfügung gestellt hat.

Als nächste Organisation folgt die LAZARUS UNION, die mit bereits 11 Flugtagen ohne Zwischenfälle und Unfälle über das „Know How“ für die Organisation, Flughelfer, Sanitätsdienst, Sicherheitsdienst verfügt und so wesentlich dazu beigetragen hat, dass auch der 12. Flugtag wieder problemlos und vor allen unfallfrei durchgeführt werden konnte. Hier ein großes Kompliment und Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden die hier so engagiert mitgearbeitet haben.

Für die Koordination der Anmeldungen, die Zubereitung und Ausgabe des Mittagessens für alle Gäste und Helfer zeichnete die „Behindertenhilfe Korneuburg“ verantwortlich. Und wirklich ALLES hat dabei hervorragend funktioniert!

Zum Gelingen dieser Veranstaltung haben auch der „Harley Davidson Club“, die Freiwillige Feuerwehr Spillern mit Rundfahren in einem echten Feuerwehrauto und Obstlt CSLI Günter Eichinger (er hat wunderbare Oldtimer organisiert und auch dafür gesorgt, dass diese Juwelen des Autobaus nicht nur betrachtet sondern auch damit kurze Rundfahrten gemacht werden konnten. Danke auch hier!), beigetragen.

Das Allerwichtigste aber zum Schluss dieser Aufzählung: Die Luftfahrzeuge ohne die wir nicht einen einzigen Gast „in die Luft“ gebracht hätten. Vier Flugzeuge stellte der FSV2000 zu Verfügung. Ein Flugzeug kam von der Fliegergruppe Wien und ein Flugzeug stellte privat Dr. Christoph Auner schon zum siebenten Mal zur Verfügung und pilotierte das Flugzeug auch selbst. Der Hubschrauber kam von der Firma AERIAL Helicopter, pilotiert vom „Vater der Flugtage“, CSLI Gründungsmitglied, ehemaliger Jagdkommandosoldat, Berufs-Hubschrauberpilot und Fluglehrer, Oberstleutnant CSLI Klaus Weber. Unermüdlich flog er 14 Rundflüge da viele unserer Gäste unbedingt Hubschrauber fliegen wollten. Leider konnten wir diesen Wunsch nicht allen Gästen erfüllen, aber die Flüge mit den Flugzeugen wurden nicht weniger genossen.

So wurden insgesamt 57 Flüge mit Flugzeugen und 14 Flüge mit dem Hubschrauber absolviert und so über 200 Gästen der „Traum vom Fliegen“ erfüllt werden. Eine wirklich beachtenswerte Leistung! Gratulation dazu!

Wenn schon von Zahlen gesprochen wird, dürfen die über 350 Mittagessen, der Kuchen für ALLE (gespendet von der Konditorei Balz in Korneuburg), 40 Liter Kaffee und ca. 600 Liter Getränke (es war ein sehr heißer Tag) zur Erfrischung nicht unerwähnt bleiben.

Um der, von den Finanzbehörden angeordneten „Belegpflicht“ (die die diversen Vereine oftmals echt überfordern und die dadurch manche Veranstaltung nicht (mehr) durchführen), zu entgehen, haben wir eine sehr einfache Methode „gefunden“: ALLES, aber auch wirklich ALLES war für ALLE gratis! So kamen auch zufällige Besucher des Flugplatzes zu einen (unverhofften) Rundflug und Erfrischungen. Frei nach dem Motto der LAZARUS UNION: einfach anderen Menschen eine Freude zu bereiten.

Zum Ablauf selbst:

Lageplan Flugtag

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Schon am Vortag wurden die Zelte aufgestellt, das Gelände abgezäunt, die Bänke und Tische In das Festzelt und in den Hangar getragen, die Luftfahrzeuge (= Flugzeuge und Helikopter) überprüft und die Getränkeausgabestation in Position gebracht. Auch die „Generalprobe“ eines Fluges mit NUR zwei querschnittgelähmten Piloten an Bord wurde ohne Probleme durchgeführt.

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Am nächsten Tag, dem „D-Day“ fand für alle Helfer, Piloten und Verantwortliche um neun Uhr eine Abschlussbesprechung statt. Alle Stationen und Positionen wurden besetzt und als die ersten Gäste um ca. zehn Uhr eintrafen, konnte sofort mit dem „Check in“ und dem „Boarding“ begonnen werden und ERSTMALS konnte auch durch eine neue Methode der Abfertigung der „1.Flug“ im „Pulk“ (= fünf Flugzeuge starten unmittelbar hintereinander) pünktlich und im Zeitplan gestartet werden.

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Danach, das kann wirklich gesagt werden, lief alles „wie am Schnürchen“. Kaum Wartezeiten und wenn, konnte diese durch die Unterhaltung unseres „RADIO LAZARUS“ (moderiert und gestaltet durch Rudi Murth und Andreas Menhart) mit Wunschkonzert, Interviews und aktuelle Ansagen angenehm überbrückt werden. Die Möglichkeit von Rundfahrten mit den Oldtimern und dem Feuerwehrauto wurden gerne und ausführlich in Anspruch genommen.

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Nach dem letzten Flug kamen Gäste und Gastgeber nochmals im Hangar zusammen um vor dem offiziellen „Abschlussfoto“ noch einige Ehrungen vorzunehmen.

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Die LAZARUS UNION verzichtet auch bewußt auf jeden „Ehrenschutz“ und auch auf „Prominente“. Die Prominenten sind unsere Gäste, eben Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Wenn diese Menschen als Gäste zu uns kommen und wir ihnen eine kleine Freude machen können, ist das Ehre genug für die LAZARUS UNION, die auch jede ÖFFENTLICHE Förderung aus Prinzip ablehnt und alles aus eigener Kraft finanziert und durchführt.

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Als Ehrengast bei unserem Flugtag konnten wir Mary Rose Sandoval von den Philippinen begrüßen. Diese junge und hübsche Frau aus Manila hat ein besonderes Schicksal zu tragen. Im Alter von zwei Jahren wurden ihre Ohren so stark geschädigt, dass sie seither kaum noch hören konnte. Ihr größter Wunsch ist daher wieder hören zu können. (Wenn Sie dem LINK folgen, finden Sie einen Bericht darüber).

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Dank der Initiative von Major CSLI Martin Weitgasser hat die LAZARUS UNION die Gelegenheit bekommen, dieser jungen Frau zu helfen. Die Firma NEUROTH hat, nachdem sie vom Schicksal der Frau erfahren hat, spontan zwei Hörgeräte modernster Bauart im Wert von über EUR 6.000.- (ein unerschwinglicher Betrag für Mary Rose und ihrer Familie) gespendet und die LAZARUS UNION möchte jetzt auch das Hör- und Sprachtraining für Mary Rose fördern.

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Wir wollen jetzt auch von einem österreichischen Spezialisten die Hörgeräte optimal anpassen und Mary Rose von einem Ohrenspezialisten untersuchen lassen, nachdem Martin auf seine Kosten die Reise von Mary Rose nach Österreich ermöglicht hat. Vielleicht gelingt es uns, Mary Rose bis zu ihrer Abreise im November nachhaltig zu helfen.

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Was aber für uns alle so berührend war, ist die Lebensfreude und die positive Einstellung von Mary Rose zu ihrem Schicksal und zu ihrer Situation. Aus diesem Grunde wurde ihr auch öffentlich die Sonderstufe der Lazarus Medaille als sichtbares Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung unter großer Anteilnahme und großem Applaus verliehen.

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Dank dem „Air Chief“ Richard Rettenbacher, dem Chef der Bodenmannschaft Christoph Ptak, den Abfertigungsteams, dem Sanitätsteam unter Dr. Gabriel Halat und Lehrsanitäter Peter Scherer, allen Piloten die für die sicheren Flüge gesorgt haben, dem Sicherheitsteam unter Manfred Renner, dem Präsidenten des FSV200 Toni Pfeifer und dem Flugplatzbetriebsleiter Wolfgang Gockert, allen Kameraden des FSV2000, Dir. Johannes Hofer von der Behindertenhilfe Korneuburg, der FF Spillern, dem Harley Davidson Club und all den vielen Gästen aus der Steiermark, Salzburg, Burgenland, Wien, Niederösterreich und Deutschland, die auch uns wieder sehr viel durch ihre Anwesenheit gegeben haben.

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Abschluss und Höhepunkt des Flugtages war dann der selbständige Flug unserer beiden querschnittgelähmten Piloten Ewald und Robert, ganz alleine an Bord einer Cessna 172, mit Kennzeichen OE DTA (Robert war auch ein Flugschüler unseres Präsidenten) mit einigen „High Speed Overshoots“ (= schnelle Überflüge) über der Landebahn. Ein bewegendes Erlebnis für alle Anwesenden. Es zeigt überdeutlich was alles möglich ist, wenn man sich einer Herausforderung stellt und dass das Leben auch bei Schicksalsschlägen noch tolle Dinge bereithält.

Gemeinsam neue Perspektiven schaffen!

Mit diesem Motto der LAZARUS UNION endete dieser tolle Tag mit einem geselligen Beisammensein.

„Spectator“

Hier ein weiterer Bericht über den Flugtag aus der Sicht des CSLA:

Download (PDF, 1.9MB)

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Dienstplan Flugtag

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